Pressemitteilung SPRIND CHALLENGE ãCARBON-TO-VALUEÒ GEHT MIT F†NF TEAMS AN DEN START Leipzig, 17. Mai 2022 Die Bundesagentur fŸr Sprunginnovationen SPRIND hat die Teilnehmer der zweite Challenge ãCarbon-to-ValueÒ ausgewŠhlt. Ziel der Challenge ist ein Durchbruch fŸr die Verwendung von CO2 aus der Luft in neuen Produkten, um den Kampf gegen den Klimawandel wirtschaftlich zu gestalten. SPRIND finanziert jedes der fŸnf ausgewŠhlten Teams im ersten Jahr dieser mehrjŠhrigen Challenge mit jeweils bis zu 600.000 Euro. ãUm einen gravierenden Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur zu begrenzen, reicht es nicht aus, kŸnftige CO2-Emissionen zu reduzieren. ZusŠtzlich mŸssen wir auch eine gro§e Menge CO2 wieder aus der AtmosphŠre entfernenÒ, erklŠrt Jano Costard, Challenge Officer von SPRIND. ãDeshalb haben wir diesen Innovationswettbewerb gestartet, der mithelfen soll, skalierbare Verfahren zu entwickeln, um CO2 kostengŸnstig und wirtschaftlich aus der AtmosphŠre zu entziehen - und dieses dann langfristig in werthaltigen Produkten zu speichern.Ò Im Rahmen eines zweistufigen Auswahlverfahrens hat eine internationale Jury aus insgesamt 66 Einreichungen folgende fŸnf Teams ausgewŠhlt: Das Team ROBINIA, zusammengesetzt aus Vertretern des Fraunhofer IWS Dresden, Fraunhofer WKI Braunschweig, STRAB Ingenieurholzbau Hermsdorf GmbH und der LEAG Cottbus, forscht an einem Baumaterialersatz fŸr Beton- und Stahlkonstruktionen. Dabei entwickeln sie einen Verbundstoff aus dem schnellwachsenden und sehr robusten Baum Robinie. Dieser Verbundstoff soll zum Bau von BrŸcken und Windkraftanlagen verwendet werden und selbst unbehandelt 80 bis 100 Jahre der Witterung standhalten. Beton bildet gleich fŸr zwei Teams den Ausgangspunkt, die so die Bauindustrie revolutionieren wollen, welche allein fŸr acht Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Das Projekt Carbon-to-Concrete der OCS GmbH entwickelt dafŸr einen Zementersatzstoff, bei dem das Mineral Olivin im Fokus steht. Durch die richtige Verarbeitung mšchte das Unternehmen, Beton CO2-negativ herstellen und so bis zu 300 Kilogramm CO2 je Tonne Beton aus der AtmosphŠre entfernen. Carbo Culture ist ein finnisches Unternehmen, das Kohlenstoff aus Abfallbiomasse bindet. Ihre patentierte Technologie (CarbolysisTM) erzeugt hochwertige Biokohle, die in Beton zur Verringerung des škologischen Fu§abdrucks und als WŠrmeleiter verwendet werden kann. Als lŠngerfristige Endanwendung kšnnte sie den Wert des gebundenen Kohlenstoffs erhšhen und zusŠtzliche Einnahmen fŸr die Kohlenstoffentfernung bieten. So kann der Preis fŸr die Kohlenstoffentfernung gesenkt werden, wŠhrend sie skaliert. Mittels einer neuartigen Plasmakatalyse ist das Unternehmen enaDyne in der Lage, CO2 mit geringem Energieaufwand in Methanol und andere Kohlenwasserstoffverbindungen umzuwandeln, die in hohem Ma§e von der chemischen Industrie zur Herstellung langlebiger Kunststoffe benštigt werden. Bislang werden diese Verbindungen noch durch die Verarbeitung fossiler Rohstoffe hergestellt. Ein Šhnliches Ziel verfolgt das Projekt C-Cause. Das Team wird vom Alfred-Wegener-Institut angefŸhrt und durch die Unternehmen Carbonwave und Seafields sowie durch weitere Forschungseinrichtungen komplettiert. In den Ozeanen sollen riesige Sargassum-Farmen entstehen. Sargassum ist eine Alge, die sehr schnell wŠchst und dafŸr dem Meerwasser stetig CO2 entzieht. Durch den natŸrlichen Ozean-AtmosphŠre-Austausch wird dieses Defizit ausgeglichen und die atmosphŠrische CO2 Konzentration gesenkt. In der weiteren Verarbeitung wird aus dem Sargassum Ethanol zur Kunststoffherstellung gewonnen. Der Vorteil ist, dass das CO2-Sequestrierungspotential der Alge um ein Vielfaches hšher als beispielweise das von BŠumen ist und au§erdem keine Konflikte bei der Landnutzung, wie fŸr die Nahrungssicherung, entstehen. Das C-Cause-Team steht in regelmŠ§igem Kontakt mit Forschern der BASF Ÿber die mšgliche Integration von Produkten aus der Algenzucht in zukŸnftige Wertschšpfungsketten der chemischen Industrie. Die Teams haben nun zwšlf Monate Zeit, um die Realisierung ihrer Projekte voranzutreiben. SPRIND unterstŸtzt dabei mit bis zu 600.000 Euro pro Team und intensivem Coaching. Im Anschluss an diese erste Stufe der Challenge wird die Jury die Zwischenergebnisse evaluieren und entscheiden, welche Teams auch im zweiten Jahr der Challenge finanziert werden. Weitere Informationen zur SPRIND Challenge ãCarbon-To-ValueÒ finden Interessierte unter https://www.sprind.org/de/challenges/carbon-to-value †ber SPRIND Die Bundesagentur fŸr Sprunginnovationen SPRIND wurde am 16.12.2019 mit GeschŠftssitz in Leipzig gegrŸndet. Alleinige Gesellschafterin ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium fŸr Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium fŸr Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). SPRIND schlie§t eine LŸcke in der deutschen Innovationslandschaft: Sie findet neue, bahnbrechende Technologien fŸr die gro§en Herausforderungen unserer Zeit und stellt gleichzeitig sicher, dass die Wertschšpfung der daraus entstehenden Unternehmen und Industrien in Deutschland und Europa bleibt. SPRIND wird aus Mitteln des Bundeshaushalts finanziert. GefŸhrt wird SPRIND von Rafael Laguna de la Vera und Berit Dannenberg. KONTAKT Christian Egle Referent der GeschŠftsleitung christian.egle@sprind.org Bundesagentur fŸr Sprunginnovationen SPRIND Lagerhofstr. 4 04103 Leipzig