Pressemitteilung SECHS TEAMS ERHALTEN JEWEILS BIS ZU EINE MILLION EURO F†R DIE ENTWICKLUNG ãLANGFRISTIGER ENERGIESPEICHERÒ Leipzig, 6. Dezember 2022 Die Bundesagentur fŸr Sprunginnovationen gibt heute die Teilnehmer der ersten Phase der SPRIND Challenge ãLong-Duration Energy StorageÒ bekannt. Aus den insgesamt 42 Bewerbungen, wŠhlte die Expertenjury aus Wissenschaft und Wirtschaft sechs Teams aus, die im kommenden Jahr jeweils bis zu eine Million Euro erhalten, um ihre Technologien weiter zu entwickeln. Energiespeicher sind ein SchlŸsselelement fŸr das Gelingen des Umstiegs auf erneuerbare Energien. Denn ein hoher Anteil erneuerbarer Energien kann bei der Stromerzeugung in Deutschland nur erreicht werden, wenn mit Hilfe von Energiespeichern die Zeiten mit geringer Stromerzeugung aus Wind- oder Solarenergie ŸberbrŸckt werden kšnnen. Damit ein Durchbruch bei der Entwicklung von Technologien gelingt, die Energie langfristig, effizient und kostengŸnstig speichern kšnnen, hat die Bundesagentur fŸr Sprunginnovationen Ende Juli zu diesem Innovationswettbewerb aufgerufen. Bei einer SPRIND Challenge treten Teams parallel mit unterschiedlichen Lšsungsstrategien an, um in einem Wettbewerb Ÿber mehrere Jahre hinweg die vielversprechendsten technologischen AnsŠtze zu identifizieren. Folgende sechs Teams nehmen an dieser SPRIND Challenge teil: * IsoCHEST, das Team um Wolf-Dieter Steinmann vom DLR in Stuttgart, kombiniert die Prinzipien der WŠrmepumpe, der latenten WŠrmespeicherung und ein neues isothermes Kompressionsverfahren, um so Energie mit hšherer Effizienz und niedrigeren Kosten im Vergleich zu aktuellen Verfahren zu speichern. * Membranes-less Redox-Flow-BatteriesÊentwickelt, wie der Name schon sagt, Redox-Flow-Batterien, die ohne Membran auskommen. Das Team um Prof. Robert Dryfe an der University Manchester nutzt hierfŸr ein Zweiphasen-System. In der ersten Phase entsteht bei einer Wasserelektrolyse ein Gas, welches dann in der zweiten Phase gespeichert wird und sich nicht wieder mit demÊwŠssrigen ElektrolytenÊmischt. Somit entfŠllt die Membran. Gleichzeitig kommt das System mit nur einem Tank und einer Pumpe aus.Ê * Ore Energy ist ein Spin-off-Unternehmen der TU Delft, das sich mit der langfristigen Energiespeicherung befasst und dabei ein Ziel vor Augen hat: Intermittierende erneuerbare Energie jederzeit verfŸgbar zu machen. Die Wissenschaftler von Ore Energy haben eine langfristige, effiziente und kostengŸnstige Energiespeicherlšsung entwickelt, die auf den reichlich vorhandenen Elementen Eisen, Wasser und Luft basiert. * Reverion ist eine AusgrŸndung aus der TU MŸnchen, die Energiespeicherung mittels einer neuen Gas-Batterie vorantreiben. Diese zeichnet sich durch die Nutzung von Hochtemperatur-Feststoffbrennstoffzellen sowie einer optimierten Systemarchitektur mit Nutzung von AbwŠrme aus, was einen hohen Wirkungsgrad ermšglicht. * Unbound PotentialÊwird vom Team rund um David Taylor aus ZŸrich vorangetrieben. Sie entwickeln Redox-Flow-Batterien,Êverzichten dabei auf eine Membran und vervielfachen durch 3D-Optimierung der GrenzflŠche beider Elektrolyten zugleich den Ionenaustausch. Dadurch sinken die Kosten und gleichzeitig steigt die Effizienz. Der Ansatz der Teams ist nicht beschrŠnkt auf eine Zellchemie, sondern kann als Plattformtechnologie fŸr verschiedenste Elektrolyte eingesetzt werden.Ê * VoltStorageÊist ein Start-up aus MŸnchen und entwickelt und produziert Energiespeicher auf Basis der Redox-Flow-Technologie. Das Team forscht aktuell an einer Technologie, welche auf ein eisen- und wasserbasiertes Speichermedium und damit auf zwei der am hŠufigsten vorkommenden Rohstoffe der Welt setzt. Die fŸr die Herstellung der Batterie benštigten Materialien sind nicht nur weltweit verfŸgbar, sondern darŸber hinaus auch kostengŸnstig und umweltfreundlich. Mario Brandenburg, Parlamentarischer StaatssekretŠr im Bundesministerium fŸr Bildung und Forschung und Aufsichtsrat der Bundesagentur fŸr Sprunginnovationen SPRIND: ãEnergiespeicher sind essenziell fŸr die Energiewende. HierfŸr brauchen wir jedoch neue und bessere Technologien. Mit der SPRIND Challenge haben wir einen Šu§erst wirkungsvollen Innovationswettbewerb geschaffen. Hierdurch kšnnen wir vielversprechenden Technologien zum Durchbruch verhelfen, fŸr die es noch kein privates Wagniskapital gibt. Sechs solcher Projekte wurden nun fŸr die erste Fšrderphase ausgewŠhlt. ZunŠchst erhalten die sechs Teams je eine Million Euro fŸr ein Jahr, die Weiterfinanzierung in der zweiten Phase der SPRIND Challenge ist an deren Zwischenergebnisse geknŸpft. So ermšglichen wir in kurzer Zeit gro§e Fortschritte.Ò In einem Jahr werden die Ergebnisse der ersten Stufe dieser SPRIND Challenge von der Jury bewertet. Dann erhalten bis zu fŸnf Teams eine weitere Finanzierung bis Juni 2025. HierfŸr sind bis zu drei Millionen Euro pro Team vorgesehen. FŸr die Mittelvergabe bei den SPRIND Challenges hat die Bundesagentur fŸr Sprunginnovationen ein in Deutschland neues Verfahren der Innovationsfšrderung etabliert, die vorkommerzielle Auftragsvergabe. Im Vergleich zu bisherigen Verfahren der staatlichen Innovationsfinanzierung ist die vorkommerzielle Auftragsvergabe wesentlich schneller und die formalen Vorgaben weit weniger umfangreich, so dass auch kleinere Teams und Start-ups sich hieran mit Erfolg und ohne spezielles Fšrdermittelbeantragungs-Know-how beteiligen kšnnen. Um sicherzustellen, dass die Teams ihre Innovation langfristig und eigenstŠndig vorantreiben kšnnen, verbleibt das gesamte geistige Eigentum, das wŠhrend der Challenge generiert wird, bei den Teams. Weitere Informationen zu dieser SPRIND Challenge und zu den teilnehmenden Teams finden Sie unter https://www.sprind.org/de/challenges/energystorage †ber SPRIND Challenges SPRIND Challenges sind Innovationswettbewerbe, die zum Ziel haben, Lšsungen fŸr die gro§en gesellschaftlichen und technologischen Herausforderungen unserer Zeit hervorzubringen. Sie entwerfen die Vision einer besseren Zukunft und versammeln die Wissenschaftler:innen, Innovator:innen und Entrepreneur:innen, die diese Vision Wirklichkeit werden lassen kšnnen. Deshalb werden die Challenge Teams schnell und unbŸrokratisch finanziert und starten umgehend in einen mehrstufigen Wettbewerb. Zum Ende jeder Stufe wird die Arbeit der Teams evaluiert und nur die Besten verbleiben in der Challenge und erhalten weitere finanzielle UnterstŸtzung, um ihre Idee weiterzuentwickeln. †ber SPRIND Die Bundesagentur fŸr Sprunginnovationen SPRIND wurde am 16.12.2019 mit GeschŠftssitz in Leipzig gegrŸndet. Alleinige Gesellschafterin ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium fŸr Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium fŸr Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). SPRIND schlie§t eine LŸcke in der deutschen Innovationslandschaft: Sie findet neue, bahnbrechende Technologien fŸr die gro§en Herausforderungen unserer Zeit und stellt gleichzeitig sicher, dass die Wertschšpfung der daraus entstehenden Unternehmen und Industrien in Deutschland und Europa bleibt. SPRIND wird aus Mitteln des Bundeshaushalts finanziert. GefŸhrt wird SPRIND von Rafael Laguna de la Vera und Berit Dannenberg. KONTAKT Christian Egle Referent der GeschŠftsleitung christian.egle@sprind.org Bundesagentur fŸr Sprunginnovationen SPRIND Lagerhofstr. 4 04103 Leipzig