SPRIND Federal Agency for Disruptive Innovation Pressemitteilung: ERSTE SPRIND CHALLENGE „EIN QUANTEN-SPRUNG FÜR NEUE ANTIVIRALE MITTEL“ STARTET MIT NEUN TEAMS Leipzig, 8. November 2021 Auf der Konferenz FALLING WALLS in Berlin gab die Bundesagentur für Sprunginnovationen am gestrigen Abend die Teilnehmer der ersten SPRIND Challenge „Ein Quantensprung für neue antivirale Mittel“ bekannt. Von insgesamt 45 Bewerbungen aus Deutschland und Europa wählte die Jury insgesamt neun Teams aus. Diese erhalten im ersten Jahr des drei Jahre dauernden Wettbewerbs jeweils bis zu 700.000 Euro für die Entwicklung von neuen Wirkstoffkandidaten gegen virale Erkrankungen. Spätestens seit der Covid-19-Pandemie wissen wir: Viren sind eine Bedrohung für die Gesundheit der Menschen weltweit. Trotz des beachtlichen Erfolgs von Impfstoffen werden auch antivirale Medikamente benötigt, um Erkrankten helfen zu können. Für viele Viruserkrankungen, die uns seit langem begleiten, gibt es bis heute noch keine wirksamen Medikamente. Der Blick auf Ausbrüche von SARS-CoV-1, MERS-CoV, Ebola oder Influenza verdeutlicht, dass wir uns für zukünftige Epidemien und Pandemien wappnen müssen. Damit ein Durchbruch bei der Entwicklung neuer antiviraler Medikamente gelingt, hat die Bundesagentur für Sprunginnovation zu dieser SPRIND Challenge aufgerufen. In dieser Challenge treten Teams parallel mit unterschiedenen Lösungsstrategien an, um in einem Wettbewerb über drei Jahre die vielversprechendsten Wirkstoffe im Kampf gegen Viruserkrankungen zu finden. Eine Jury aus Wissenschaft und Wirtschaft hat neun Challenge Teams ausgewählt, die die Expertise führender Universitäten, außeruniversitärer Forschungseinrichtungen und von BioTech-Unternehmen aus Deutschland, Italien, den Niederlanden, der Schweiz, Großbritannien und Frankreich vereinen. Die folgenden Teams haben die Jury überzeugt mit ihren Ideen für einen Quantensprung für neue antivirale Medikamenten, mit ihrer Expertise und Umsetzungskraft: - „Virus Trap“ (Prof. Dr. Hendrik Dietz, TU München) - „Exigent“ (Barbara Ensoli, M.D., Ph.D., National Center for HIV/AIDS Research (CNAIDS) & Istituto Superiore di Sanità) - „RNA-drugs“ (Prof. Dr. Harald Schwalbe, Goethe-Universität Frankfurt am Main) - „PROTAC-powered antivirals“ (Prof. Dr. Mark Brönstrup, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung) - „BacDefense“ (Prof. Dr. Chase Beisel, Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung) - „Mucus Boost“ (Dr. Daniel Lauster, FU Berlin) - „ImmunoPEC“ (Dr. Oliver Reimann, Belyntic GmbH) - „CRISPR/Cas13-mediated antiviral therapy“ (Prof. Dr. Elisabeth Zeisberg, Universitätsmedizin Göttingen) - „iGUARD platform“ (Prof. Dr. Axel Schambach, Medizinische Hochschule Hannover) Diese Teams werden in den nächsten 12 Monaten im Rahmen der ersten Stufe der Challenge mit jeweils bis zu 700.000 Euro finanziert und dann an ihren Fortschritten auf dem Weg zu einer Sprunginnovation gemessen. Diese Ergebnisse entscheiden auch darüber, welche Teams in den Folgejahren der Challenge eine Finanzierung erhalten. Jano Costard, Chief Challenge Officer von SPRIND erklärt: „Für die Mittelvergabe hat SPRIND ein in Deutschland neues Verfahren der Innovationsförderung etabliert, die vorkommerzielle Auftragsvergabe. Im Vergleich zu bisherigen Verfahren der staatlichen Innovationsfinanzierung ist die vorkommerzielle Auftragsvergabe wesentlich schneller und die formalen Vorgaben weit weniger umfangreich, so dass auch kleinere Teams und Start-ups sich hieran mit Erfolg und ohne spezielles Fördermittelbeantragungs-Know-how beteiligen können. Insgesamt werden zwischen dem Ende der Bewerbungsfrist für die erste SPRIND Challenge und der Auszahlung der ersten Mittel weniger als zwei Monate liegen. So kann die Arbeit an den Sprunginnovationen für die Gesundheit der Menschen sofort beginnen.“ ÜBER SPRIND CHALLENGES SPRIND Challenges sind Innovationswettbewerbe, die zum Ziel haben, Lösungen für die großen gesellschaftlichen und technologischen Herausforderungen unserer Zeit hervor-zubringen. Sie entwerfen die Vision einer besseren Zukunft und versammeln die Wissenschaftler:innen, Innovator:innen und Entrepreneur:innen, die diese Vision Wirklichkeit werden lassen können. Wir sind davon überzeugt, dass das Potential für Sprunginnovationen erst in der Umsetzung sichtbar wird. Deshalb werden die Challenge Teams schnell und unbürokratisch finanziert und starten umgehend in einen mehrstufigen Wettbewerb. Zum Ende jeder Stufe wird die Arbeit der Teams evaluiert und nur die Besten verbleiben in der Challenge und erhalten weitere finanzielle Unterstützung, um ihre Idee weiterzuentwickeln. ÜBER SPRIND Die Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND wurde am 16.12.2019 mit Geschäftssitz in Leipzig gegründet. Alleinige Gesellschafterin ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). SPRIND schließt eine Lücke in der deutschen Innovationslandschaft: Sie findet neue, bahnbrechende Technologien für die großen Herausforderungen unserer Zeit und stellt gleichzeitig sicher, dass die Wertschöpfung der daraus entstehenden Unternehmen und Industrien in Deutschland und Europa bleibt. SPRIND wird aus Mitteln des Bundeshaushalts finanziert. Geführt wird SPRIND von Rafael Laguna de la Vera und Berit Dannenberg. KONTAKT Christian Egle Referent der Geschäftsleitung christian.egle@sprind.org Bundesagentur für Sprunginnovationen SprinD GmbH Markt 9 04109 Leipzig