SPRIND schafft Infrastruktur für lasergetriebene Fusion

Gründung der Pulsed Light Technologies GmbH

Der SPRIND-Aufsichtsrat hat auf seiner Sitzung am 7. März die Zustimmung zur Gründung der Pulsed Light Technologies GmbH erteilt. Das Unternehmen soll als 100-prozentige Tochter-GmbH der SPRIND GmbH Infrastruktur zur Energiegewinnung durch lasergetriebene Fusion entwickeln.

„Ein funktionierendes und ökonomisch betreibbares Fusionskraftwerk wäre eine echte Sprunginnovation“, erklärt Rafael Laguna, Direktor der Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND. „Fusion könnte eine relativ saubere und von geologischen Standortfaktoren unabhängige Möglichkeit der kontinuierlichen Stromerzeugung bieten, ohne dass knappe Ressourcen dafür notwendig sind. Deshalb ist es nicht zuletzt auch mit Blick auf den angestrebten Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe und den aber gleichzeitig noch weiter steigenden Bedarf an elektrischer Energie sinnvoll, dass wir mit öffentlichen Mitteln die Entwicklung dieser Technologie beschleunigen.“

Pulsed Light Technologies bearbeitet Themen, die für die Fusion zwingend nötig sind, aber nicht Kernentwicklung und Kern-IP derjenigen Start-ups sind, die auf ein Fusionskraftwerk abzielen. Insbesondere arbeitet sie nicht an den physikalischen Fusionsverfahren selbst. Die geplanten Entwicklungen in der Lasertechnologie können auch in anderen Anwendungen, wie etwa Materialuntersuchungen mit hoch-intensiven Neutronenstrahlen, zu deutlichen Fortschritten führen. Die Nutzung der Ergebnisse für weitere Anwendungen soll explizit ermöglicht werden.

„Parallel zur Gründung der GmbH wird wie bei allen SPRIND-Tochterunternehmen ein Darlehen beim Bundesministerium für Bildung und Forschung beantragt“, erläutert Dr. Antonia Schmalz, Geschäftsführerin der Pulsed Light Technologies GmbH. „Unsere Planungen sehen vor, dass wir in den nächsten fünf Jahren bis zu 90 Millionen Euro in die Technologie investieren möchten.“
Illustration erzeugt mit DALL·E Illustration erzeugt mit DALL·E

Im Fokus: Lasersysteme, notwendige Diagnostiken, Optikthemen, zentrale Robotik- und mechatronische Elemente und die Bereitstellung von Rechenleistung für komplexe und aufwendige Plasmasimulationen

Unter die geplanten Infrastruktur-Themen fallen primär die Lasersysteme, aber auch notwendige Diagnostiken, Optikthemen und zentrale Robotik- und mechatronische Elemente, wie Aspekte eines Target-Injektors. Ein weiteres Thema für die Pulsed Light Technologies soll die Bereitstellung von Rechenleistung für komplexe und aufwendige Plasmasimulationen sein.

Die Entwicklungen sollen in Zusammenarbeit mit den und zur Unterstützung der in Deutschland ansässigen Laserfusions-Start-ups geschehen. Derzeit sind dies Marvel Fusion (München) und Focused Energy (Darmstadt). Es soll auf Produkte hingearbeitet werden, die die Fusions-Start-ups für die weiteren Entwicklungen benötigen, die aber aufgrund der aktuell fehlenden Nachfrage vom freien Markt nicht entwickelt werden.

Beide Start-ups verfolgen im Detail unterschiedliche Ansätze, die auch an die Infrastruktur unterschiedliche Anforderungen stellen. Dennoch gibt es erhebliche Synergien, die durch Pulsed Light Technologies gehoben werden sollen. Das Tochterunternehmen der SPRIND soll diese und potentiell weitere Kooperationspartner entlasten, damit sie sich auf die Weiterentwicklung ihrer Kern-IP konzentrieren können.

Die Investitionen, die benötigt werden, um die komplexe Technologie zur Energiegewinnung zur Marktreife zu bringen, sind immens. Mit der Bereitstellung von Grundlagen und Infrastruktur unterstützt Pulsed Light Technologies alle Marktteilnehmer, sodass die lasergetriebene Fusion schneller genutzt werden kann – zum Wohle des Planeten und der ganzen Menschheit.