CARBON-TO-VALUE CHALLENGE WILL CO2-UHR ZURÜCKDREHEN

Drei Teams erhalten jeweils 2,3 Millionen Euro für die Weiterentwicklung von innovativen Technologien zur dauerhaften Speicherung von CO2 in neuen Produkten

Die Bundesagentur für Sprunginnovationen hat die Teilnehmenden für die zweite Stufe der Carbon-to-Value Challenge ausgewählt. Nachdem die Teams bereits bis zu 700.000 Euro für das erste Jahr erhalten haben, bekommt jedes der drei Teams bis zum Ende dieser mehrjährigen Challenge am 30. September 2024 weitere bis zu 2.300.000 Euro. Ziel der mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanzierten Challenge ist ein Durchbruch für die Verwendung von CO2 aus der Luft in neuen Produkten, um den Kampf gegen den Klimawandel wirtschaftlich zu gestalten.

Um einen gravierenden Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur zu begrenzen, reicht es nicht aus, künftige CO2-Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren. Wir müssen zusätzlich eine große Menge CO2 wieder aus der Atmosphäre entfernen, erklärt Jano Costard, Challenge Officer von SPRIND. Mit diesem Innovationswettbewerb wollen wir neuen Verfahren zum technischen und kommerziellen Durchbruch verhelfen, die CO2 aus der Atmosphäre entnehmen und anschließend langfristig in werthaltigen Produkten speichern.

Hanna Ojanen (Carbo Culture), Jason Cole (MacroCarbon), Philipp Hahn (enaDyne)
Vertreter:innen ihrer Teams: Hanna Ojanen (Carbo Culture), Jason Cole (MacroCarbon), Philipp Hahn (enaDyne)

Carbo Culture bindet Kohlenstoff aus Abfallbiomasse in Form von Pflanzenkohle, die in Beton zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks und als Wärmeleiter verwendet werden kann. Der Beton garantiert die langfristige permanente Bindung des CO2 und kann durch die Verwendung der Pflanzenkohle einen CO2-neutralen Fußabdruck aufweisen. Mit diesem Verfahren können zusätzliche Einnahmen für die Kohlenstoffentfernung generiert werden, was die Wirtschaftlichkeit des Produktes erhöht.

Mittels einer nicht-thermischen Plasmakatalyse ist das Unternehmen enaDyne in der Lage, CO2 aus biologischen Quellen mit geringem Energieaufwand in Methanol, Ethylen und andere Kohlenwasserstoffverbindungen umzuwandeln, die in hohem Maße von der chemischen Industrie zur Herstellung langlebiger Produkte benötigt werden. Bislang werden diese Verbindungen fast ausschließlich durch Verarbeitung fossiler Rohstoffe hergestellt.

Ein ähnliches Ziel verfolgt das Unternehmen MacroCarbon, eine Ausgründung des Alfred-Wegener-Instituts und des Unternehmens Carbonwave. MacroCarbon entwickelt riesige Ozeanfarmen, in denen die Alge Sargassum angebaut wird. Sargassum ist eine Alge, die sehr schnell wächst und dafür dem Meerwasser stetig CO2 entzieht. Das CO2-Speicherpotential von Algen ist um ein Vielfaches höher als das von Bäumen. Zudem werden keine kostbaren Landflächen oder Frischwasser für die Kultivierung benötigt. Das Unternehmen ist in der Lage, das durch die Algen gebundene CO2 zu Rohstoffen für die Chemieindustrie wie beispielsweise Naphta weiterzuverarbeiten. Das Team steht in regelmäßigem Kontakt mit Forscher:innen der BASF über die mögliche Integration von Produkten aus der Algenzucht in bestehende und zukünftige Wertschöpfungsketten der chemischen Industrie.

SPRIND unterstützt die drei Teams bei der Weiterentwicklung ihrer Technologien und Kommerzialisierung ihrer Produkte nicht nur finanziell, sondern auch mit intensivem Coaching und Kontakten zu privatwirtschaftlichen Investor:innen. Damit wird sichergestellt, dass die jungen Unternehmen auch eine Anschlussfinanzierung für ihr weiteres Wachstum erhalten.

Weitere Informationen zur Carbon-to-Value Challenge sind hier zu finden.

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