DER WETTSTREIT UM DEN GRÖSSTEN SPRUNG
Noch bevor die meisten Menschen wussten, was sie erwartet, starteten Anfang 2020 zahlreiche Impfstoffentwicklungen gegen das sich rasant ausbreitende SARS-CoV-2 Virus. Bis heute wird in rund 300 Impfstoffprojekten an Vakzinen gegen Covid-19 gearbeitet. Erfolgreich in Europa zugelassen wurden bisher vier Impfstoffe. Der Überraschungserfolg gelang dabei den bis dahin kaum erprobten mRNA-Impfstoffen. Eine wahre Sprunginnovation! Haben die 296 Teams, deren Impfstoffkandidat (noch) nicht erfolgreich war, umsonst gearbeitet? Natürlich nicht! Denn auch sie haben mit ihrer Forschung das Wissen auf diesem Gebiet vermehrt; haben Methoden gefunden, die funktionieren, und gezeigt, welche Ideen nicht zum Ziel führen.
Die Geschichte der Impfstoffentwicklung hat uns noch einmal verdeutlicht, wie wichtig es ist, zeitgleich und parallel mit unterschiedlichen Lösungsansätzen und verschiedenen Teams an Lösungen für die großen Herausforderungen der Menschheit zu arbeiten. Und akzeptieren lernen, dass auch Sackgassen uns dem Ziel näher bringen können.
Während jeder einzelne Lösungsansatz für sich betrachtet ein großes Risiko des Scheiterns hat, kann die parallele Arbeit an unterschiedlichen Lösungswegen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine Herausforderung von der Tragweite einer Pandemie zu überwinden.
Diese Erkenntnis macht sich auch SPRIND mit ihren Challenges zunutze. Getreu dem Motto: Bet on the race, not on the horse
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SPRIND CHALLENGES
SPRIND Challenges sind Innovationswettbewerbe, die zum Ziel haben, Lösungen für die großen gesellschaftlichen und technologischen Herausforderungen unserer Zeit hervorzubringen. Sie entwerfen die Vision einer besseren Zukunft und versammeln die Wissenschaftler:innen, Innovator:innen und Entrepreneur:innen, die diese Vision Wirklichkeit werden lassen können. Wir sind davon überzeugt, dass das Potential für Sprunginnovationen erst in der Umsetzung sichtbar wird. Deshalb werden die Challenge Teams schnell und unbürokratisch finanziert und starten umgehend in einen mehrstufigen Wettbewerb. Zum Ende jeder Stufe wird die Arbeit der Teams evaluiert und nur die Besten verbleiben in der Challenge und erhalten weitere finanzielle Unterstützung, um ihre Idee weiterzuentwickeln.
GESUCHT: EIN DURCHBRUCH IM KAMPF GEGEN VIRUSINFEKTIONEN
Die erste SPRIND Challenge Ein Quantensprung für neue antivirale Mittel
arbeitet mit diesem Konzept. Denn spätestens seit der Covid-19-Pandemie wissen wir: Viren sind eine Bedrohung für die Gesundheit der Menschen weltweit. Neu entwickelte Impfstoffe weisen den Weg aus der Pandemie. Trotz des beachtlichen Erfolgs dieser Impfstoffe besteht die Notwendigkeit antiviraler Medikamente, um Erkrankten helfen zu können. Das ist bis heute nur sehr begrenzt möglich. Daneben zeigt der Blick auf Ausbrüche von SARS-CoV-1, MERS-CoV, Ebola oder Influenza, dass wir uns für zukünftige Epidemien und Pandemien wappnen müssen. Hinzu kommen viele Viruserkrankungen, die uns seit langem begleiten, für die es aber bis heute noch keine gut wirksamen Medikamente gibt.
Diese Herausforderung verdeutlicht, dass es zum Schutz der Gesundheit der Menschen neue antivirale Medikamente braucht, die breit wirksam sind oder sehr schnell zur Verfügung stehen können.
DIE NEUDENKER:INNEN DER SPRIND CHALLENGE
Damit ein Durchbruch bei der Entwicklung antiviraler Medikamente möglich wird, müssen wir auf neue technologische Ansätze setzen. Um dieser enormen Herausforderung zu begegnen, hat die Bundesagentur für Sprunginnovation die SPRIND Challenge Ein Quantensprung für neue antivirale Medikamente
ausgerufen. In dieser Challenge treten eine Reihe von Teams an, um in einem Wettbewerb über drei Jahre die vielversprechendsten Lösungen im Kampf gegen Viruserkrankungen zu finden.
Eine Jury aus Wissenschaft und Wirtschaft hat neun Challenge Teams ausgewählt, die die Expertise führender Universitäten, außeruniversitärer Forschungseinrichtungen und von BioTech-Unternehmen aus Deutschland, Italien, den Niederlanden, der Schweiz, Großbritannien und Frankreich vereinen. Diese neun Teams haben die Jury überzeugt mit ihren Ideen für einen Quantensprung für neue antivirale Medikamenten, mit ihrer Expertise und Umsetzungskraft.
Diese Teams werden in den nächsten 12 Monaten im Rahmen der ersten Stufe der Challenge finanziert und dann an ihren Fortschritten auf dem Weg zu einer Sprunginnovation gemessen. Die Arbeit startet jetzt, denn es zählt jeder Tag. Für die Mittelvergabe hat SPRIND ein in Deutschland neues Verfahren der Innovationsförderung etabliert, die vorkommerzielle Auftragsvergabe. Im Vergleich zu bisherigen Verfahren der staatlichen Innovationsfinanzierung ist die vorkommerzielle Auftragsvergabe wesentlich schneller und die formalen Vorgaben weit weniger umfangreich, so dass auch kleinere Teams und Start-ups sich hieran mit Erfolg und ohne spezielles Fördermittelbeantragungs-Know-how
beteiligen können. Insgesamt werden zwischen dem Ende der Bewerbungsfrist für die erste SPRIND Challenge und der Auszahlung der ersten Mittel weniger als zwei Monate liegen. So kann die Arbeit an den Sprunginnovationen für die Gesundheit der Menschen sofort beginnen.
Lernen Sie hier die neun teilnehmenden Teams kennen.
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